Aus dem "Lehrbuch der Psychokinesiologie"
In der Lage zu sein, ein verdrängtes Gefühl wieder zu empfinden, ist in einer psychokinesiologischen Behandlung
erwünscht. Verdrängte Gefühle können sich ungünstig auf die Gesundheit auswirken. Wird in einer dramatischen
Situation ein Gefühl (meist automatisch) verdrängt, kommt es im Limbischen System dazu, dass sich elektrische Energie
im Konfliktareal aufbaut. Durch Reizung der dazugehörigen Hypothalamuskerne kommt es zu Funktionsbeeinträchtigungen
von Organen. In dem Moment, in dem ein verdrängtes Gefühl durch die psychokinesiologische Behandlung wieder gefühlt
werden kann, kann diese elektrische Energie sich entladen und die Funktionsbeeinträchtigung wie z. B. eine vorher
gedrosselte Blutzufuhr zu einem Organ normalisiert sich wieder. (Klinghardt: Lehrbuch der Psychokinesiologie.
Freiburg 2001)
Am Ende einer psychokinesiologischen Sitzung werden die ehemals verdrängten, jetzt aber wieder empfundenen Gefühle mit bestimmten Techniken entkoppelt. Dazu gehören Klopfakupressur, die Verwendung von Farbbrillen und eine Augenbewegungsmethode.
Psychokinesiologie nach Dr. Klinghardt
In der Kinesiologie dient der Muskeltest als Biofeedbackmethode. Der Muskel schaltet ab und wird schwach, wenn
etwas in das Energiefeld des Körpers gebracht wird, was nicht vertragen wird. Das kann ein Allergen sein, d. h., ein
Nahrungsmittel, Kosmetika, Umweltgift, das eine allergische Reaktion auslöst.
In der Psychokinesiologie wird davon ausgegangen, dass physische Schmerzen oder andere Krankheissymptome auch
emotionale Hintergründe haben können. Zunächst wird ermittelt, ob es einen Zusammenhang gibt zwischen dem
entsprechenden Krankheissymptom und den Emotionen. Dazu wird das Limbische System mit einbezogen, ein Teil des
Gehirns, in dem Emotionen, vergangene Erlebnisse und auch verdrängte Gefühle gespeichert werden.
Das passende Gefühl
Besteht ein Zusammenhang, greift man auf die chinesische Lehre der Energiebahnen, auch Meridiane genannt, zurück und testet aus, welcher Meridian schwach testet. Den einzelnen Meridianen, die nach Organen benannt sind (Leber, Milz, Lunge, Herz, etc.) sind nach der fernöstlichen Lehre eine Reihe von Gefühlen zugeordnet. Hier wird nun das passende Gefühl ausgetestet, das dem Patienten manchmal bewusst ist, manchmal auch nicht.
Dr. Dietrich Klinghardt: Grundlagen der Psycho-Kinesiologie. 08.12.2016; Vortrag 5 Min.
Ein vergangenes Erlebnis finden
Nun lässt sich mittels Muskeltest genau herausfinden, welcher Umstand und welche Situation im Leben des Patienten
dazu geführt haben, dass er dieses Gefühl empfunden oder eventuell ganz oder teilweise verdrängt hat. Dabei wird der
Testmuskel des Patienten jedes mal schwach, wenn etwas angesprochen wird, was Stress auslöst, denn auch Worte und
Erinnerungen können energetische Veränderungen bewirken.
So sind der psychokinesiologisch Behandelnde und der Patient miteinander im offenen Gespräch und tasten sich an
ein Erlebnis oder eine Situation heran, die für den Patienten unangenehm war und bei der es eventuell zu einer
Verdrängung kam. Jedes Mal, wenn der Muskel schwach testet und damit Stress anzeigt, wird dabei dem angesprochenen
Thema weiter nachgegangen.
Erstaunlicherweise gelingt es so sehr präzise, ein ganz bestimmtes vergangenes Erlebnis, das für einen
seelischen Konflikt verantwortlich ist, der eben zu diesem Krankheitssymptom geführt hat, genau herauszuarbeiten.
Dabei kommt es oft dazu, dass eben die derzeit verdrängten Gefühle nun in diesem geschützten therapeutischen Rahmen
wieder empfunden werden können.